In den letzten Jahren gibt es in Europa einen verstärkten Trend zur Bienenhaltung in der Stadt. Die öffentlichen und privaten Grünräume in der Stadt bieten den Bienen von Frühjahr bis Herbst ein bemerkenswert vielfältiges Nahrungsangebot an Bienenweiden.
Die hohe Vielfalt an Pollen und Nektarblüten bewirkt einerseits eine erhöhte Immunaktivität und allgemeine Bienengesundheit aufgrund der vielfältigen Ernährung (Pollen) und andererseits einen vielseitigen Geschmack des Honigs. Im Allgemeinen übertreffen die Honigerträge in der Stadt jene der intensiv genutzten ländlichen Gebiete.
Im Honig aus der Stadt gibt es kaum Rückstände wie Feinstaub oder Schadstoffe. Eine Erklärung dafür ist, dass Bienen einerseits den Nektar aus frisch aufgeblühten Blüten sammeln, wo sich noch kaum Schadstoffe abgelagert haben. Andererseits vermögen Bienen im Körper selbst Schadstoffe zu filtern und auch das Wachs der Honigwaben kann mögliche Schadstoffe aufnehmen.
Die Pestizidbelastung in der Stadt ist wesentlich geringer als in landwirtschaftlich intensiv genutzten ländlichen Gebieten.
Das Stadtgebiet von Klagenfurt ist hinsichtlich Nahrungsangebot für Bienen durchaus attraktiv. Es gibt
Die Entfernungen der Wälder und Parks ist relativ gering, sodass von jedem Standort in Klagenfurt aus größere Trachtgebiete zu erreichen sind. Unabhängig davon sind die Wohnflächen rund um die Innenstadt durchwegs mit großzügigen Gartenflächen ausgestattet – damit besteht für die Bienen die Möglichkeit, ein vielseitiges Nahrungsangebot von Hausgärten auf kurzem Wege zu erreichen.
Obwohl der Standort Klagenfurt - wie oben ausgeführt - größere Trachtgebiete hat, brauchen Bienen von Februar bis September große Mengen an Nahrung in Form von Nektar und Pollen. Das Nahrungsangebot soll möglichst gleichmäßig verteilt und vielfältig sein. Im Vergleich zu landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen im Umland hat der Grünraum in Klagenfurt mit den vielen Parks, Alleen und Gärten viel zu bieten. Gleichzeitig ist das Verbesserungspotenzial sehr hoch! Unser Ziel ist daher, dieses Potenzial nach Möglichkeit stets zu verbessern:
Hier kann jeder Mensch einen kleinen – oder größeren Beitrag leisten. Beispielsweise können folgende Punkte zur Verbesserung des Nahrungsangebotes der Biene beitragen:
Wildblumen und Blumenwiesen als blühende Alternative: Blühende Wiesen bieten reichlich Nahrung für Honigbienen und andere Insekten. Wildblumen kann man direkt in den Garten oder in ein Blumenkistchen aussäen. Gerne beraten wir Sie dazu!
Einfache statt gefüllte Blüten: Gefüllte Blüten sind Blender - sie wurden fürs Auge gezüchtet und das zum Leid der Insekten! Entweder haben gefüllte Blüten kaum noch Staubgefäße mit Pollen oder diese sind aufgrund der vollen Blüte für viele Insekten nicht mehr erreichbar.
Auch hochgezüchtete, offene Blüten bieten trotz reicher Farben oder Düfte kaum Nahrung für die Honigbiene. Dazu zählen leider auch gängige Pelargonien, Petunien und mittlerweile auch viele Sonnenblumensorten!
Natur im Garten zulassen: Bienen und viele andere Nutztiere reagieren sehr heftig auf chemische Stoffe. Vermeiden Sie daher den Einsatz von Insektiziden, Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln im gesamten Haus- und Gartenbereich! „Sterile“ Gärten sind längst passè, Naturgärten liegen voll im Trend.
Biologische Pflanzen: Biologische Gemüsepflanzen kommen ohne chemisch-synthetische Pestizide und Saatgutbeizmittel aus. Sie sind auch für den Menschen gesünder, insgesamt umweltschonender und im Speziellen gut für die Bienen.
Viele Zierpflanzen werden bereits bevor sie in den Handel kommen, mit Insektiziden behandelt, die der Biene schaden. Achten Sie daher bitte auch beim Kauf von Zierpflanzen auf biologische Herkunft.
Kräutergarten anlegen: Kräuter blühen zumeist über einen langen Zeitraum im Sommer bis spät in den Herbst hinein und bieten vielen Insekten ausgezeichnete Nahrung. Lassen Sie zumindest einen Teil der Kräuter blühen!